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1945 (Juli)

Potsdamer Konferenz. Das weitere Schicksal Deutschlands wird verhandelt.

Während des Holocaust (hebräische Bezeichnung „Schoah“) wurden durch die Nationalsozialisten 5,6 – 6,3 Millionen Juden in Europa systematisch ermordet (Völkermord).

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Die Schachnovelle

Grundstellung beim Schach

Eine gute Einführung in die Schachregeln findet man auf der Seite www.schach.de.

Eine großartige Software zum Lernen und Spielen ist „Lucas Chess“78. Mobil spielt man gut mit der App „lichess“, die es kos-tenlos für Android und iOS gibt.

78 https://lucaschess.pythonanywhere.com/index.html 66

Die Schachnovelle

Biographie von Stefan Zweig

1881 bis 1918 – Frühe Jahre

Stefan Samuel Zweig war ein Sohn des wohlhabenden jüdischen Textilunternehmers Mori(t)z Zweig (1845–1926) und dessen Gat-tin Ida Brettauer (1854–1938), Tochter eines reichen Kaufmanns-geschlechts aus Hohenems. Er wurde in der elterlichen, großbürgerlichen Wohnung Schottenring 14 geboren und wuchs gemeinsam mit seinem Bruder Alfred am Concordiaplatz 1, später in der Rathausstraße 17 im Stadtzentrum auf; die Zentrale der väterlichen Webwarenfabrik befand sich am Schottenring 32

(Grundstück des späteren Ringturms), dann am Franz-Josefs-Kai 33 (Häuserblock des Hotels Métropole). Die Familie Zweig war nicht religiös, Zweig selbst bezeichnete sich später als „Jude aus Zufall“. Mit dem deutschen Schriftsteller Arnold Zweig ist er nicht verwandt.

Stefan Zweig um 1900

Am Wiener Gymnasium Wasagasse legte er 1899 seine Matura79

ab. Anschließend an der Wiener Universität als Student der Philosophie eingeschrieben, mied er den Vorlesungsbetrieb so weit wie möglich und schrieb lieber für das Feuilleton80 der Neuen Freien Presse, deren Redakteur Theodor Herzl war. Nachdem Gedichte von ihm schon seit 1897 in Zeitschriften veröffentlicht worden waren, erschien 1901 der Gedichtband „Silberne Saiten“ und 1904

seine erste Novelle „Die Liebe der Erika Ewald“. In diesem Jahr wurde Stefan Zweig mit einer Dissertation über „Die Philosophie des Hippolyte Taine“ bei Friedrich Jodl in Wien zum Dr. phil. pro-moviert. Nach und nach entwickelte er eine markante Schreib-weise, die behutsame psychologische Deutung mit fesselnder Er-zählkraft und brillanter Stilistik verband. Neben eigenen Erzählungen und Essays arbeitete Zweig auch als Übersetzer der 79 Abitur

80 Der Kulturteil einer Zeitung

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Die Schachnovelle

Werke Verlaines, Baudelaires und insbesondere Émile Verhaerens sowie als Journalist. Seine Bücher erschienen im Insel-Verlag in Leipzig, mit dessen Verleger Anton Kippenberg er schließlich freundschaftlich verbunden war und dem er die Anre-gung gab zur 1912 gegründeten Insel-Bücherei, die sich rasch mit sehr großen Verkaufszahlen auf dem Buchmarkt etablieren konnte und noch heute verlegt wird.

Zweig pflegte einen großbürgerlichen Lebensstil und reiste viel, unter anderem besuchte er 1910 Britisch- und Niederländisch-In-dien sowie 1912 Amerika. Diese Reisen verschafften ihm immer wieder Kontakte zu anderen Schriftstellern und Künstlern, mit denen er oft lang anhaltende Korrespondenzen führte. Zweig war auch ein begeisterter und in Fachkreisen anerkannter Sammler von Autographen.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatte Zweig, wie er in „Die Welt von Gestern“ schreibt:

„... vorläufig keinerlei militärische Pflichten, da ich bei allen Assentierungen als untaug-lich erklärt worden war … Andererseits war es wieder unerträglich, in einer solchen Zeit als verhältnismäßig junger Mensch abzuwar-ten, bis man ihn herausscharrte aus seinem Dunkel und an irgendeine Stelle warf, an die er nicht gehörte. So hielt ich Umschau nach einer Tätigkeit, wo ich immerhin etwas leis-ten konnte, ohne hetzerisch tätig zu sein, und der Umstand, dass einer meiner

Freunde, ein höherer Offizier, im Kriegsarchiv war, ermöglichte es mir, dort eingestellt zu werden.“

Es gelang, Rainer Maria Rilke im Alter von „fast vierzig Jahren“

„gleichfalls für unser abgelegenes Kriegsarchiv anzufordern… er wurde bald dank einer gütigen medizinischen Untersuchung 68

Die Schachnovelle

entlassen“. Zweig beschloss nun, auch unter dem Einfluss eines seiner Freunde, des französischen Pazifisten Romain Rolland,

„meinen persönlichen Krieg zu beginnen: den Kampf gegen den Verrat der Vernunft an die aktuelle Massenleidenschaft“. Was er in dieser Zeit empfand, beschrieb er so:

„Von Anfang an glaubte ich nicht an den

„Sieg“ und wußte nur eines gewiß: dass

selbst wenn er unter maßlosen Opfern errungen werden könnte, er diese Opfer nicht rechtfertige. Aber immer blieb ich allein unter all meinen Freunden mit solcher Mahnung, und das wirre Siegesgeheul vor dem ersten Schuß, die Beuteverteilung vor der ersten Schlacht ließ mich oft zweifeln, ob ich selbst wahnsinnig sei unter all diesen Klugen oder vielmehr allein grauenhaft wach inmitten ihrer Trunkenheit.“

1917 wurde er vom Militärdienst erst beurlaubt, später ganz entlassen. Er zog nach Zürich in die neutrale Schweiz, arbeitete dort als Korrespondent für die Wiener Neue Freie Presse und publi-zierte seine humanistische, den partei- und machtpolitischen Inte-ressen völlig fernstehende Meinung auch in der deutschsprachigen Zeitung Pester Lloyd.

1919 bis 1933 – Salzburger Jahre

Nach Kriegsende kehrte Zweig nach Österreich zurück; zufälligerweise reiste er an jenem 24. März 1919 ein, an dem der letzte österreichische Kaiser, Karl I., ins Exil in der Schweiz ausreiste.

Zweig beschrieb diese Begegnung an der Grenze später in seinem Werk „Die Welt von Gestern“.

Zweig fuhr nach Salzburg, wo er im Krieg, 1917, das desolate Pa-schinger Schlössl am Kapuzinerberg gekauft hatte, um es später 69

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