Ingo und seine Schwester Stefanie leben in einer kleinen katholischen Stadt in Süddeutschland. Ingo ist zwölf Jahre alt, Stefanie ein Jahr jünger. Beide sind intelligente Kinder, und auch sehr modern. Sie lieben es im Internet zu spielen, und sind auch begeisterte Video Spieler.
Ihre Eltern sind beide Pädagogen, ihr Vater arbeitet im Krankenhaus, die Mutter ist selbständig, und hat eine kleine psychiatrische Praxis. Es ist Weihnachtszeit, aus den Geschäften und Supermärkten dröhnen schon Weihnachtslieder.
Obwohl konservativ erzogen, haben die Geschwister überhaupt keine Lust auf Weihnachten. In den letzten Jahren, wenn entfernte Verwandte zu Besuch kamen, gab es häufig Streit.
Letztes Wochenende, an einem katholischen Feiertag, kam ein Kollege des Vaters zu Besuch.
Irgendwie kam es zu einer Auseinandersetzung. Anscheinend ging es um Kirchen oder Religion.
Die Geschwister fanden heraus, dass ihre Eltern die Absicht hatten, zur Weihnachtsmesse in die Kirche zu gehen. Eine ungewohnte Situation, denn normalerweise giehen die Eltern nie in die Kirche, ausser eben Weihnachten. Die Mutter ist aber der Meinung, in einer kleinen Stadt wird viel geredet, man passt sich besser an, und zeigt sich daher Weihnachten in der Kirche. Damit bezeugt man auch, dass man ein guter Mensch ist. Stefanie und Ingo sind da aber ganz anderer Meinung.
Weihnachten möchten die Geschwister zu Hause bleiben. Am Liebsten möchte Ingo an einem Live Spiel im Internet teilnehmen, und Stefanie hat Verpflichtungen auf Facebook. Es kommt zum Eklat, die Eltern beschuldigten die Kinder faul zu sein, und kein Benehmen zu haben.
Nach dem Streit beraten sich die Eltern. Was sollen sie tun? Die Mutter hat eine Idee. Warum sich nicht mit anderen Psychatern in der Praxis treffen, und mit Kollegen darüber sprechen?
Die Eltern führen Telefonate und am Abend trifft sich eine kleine Gruppe von Pädagogen und Psychiatern zum Meinungsaustausch in der Praxis.
Ingo und Stefanie sind überrascht, als ihre Eltern nach der Rückkehr vom Treffen ihnen mitteilen, sie bräuchten Weihnachten nicht in die Kirche gehen. Stefanie möchte wissen, warum die Eltern ihre Meinung geändert haben. Die Mutter antwortet, die Kollegen hätten sie analysiert, und es hatte sich herausgestellt, dass sie beide nur ein kleines bißchen krank sind, denn ihre Eltern seien nur ein bißchen religiös, und Religion sei schließlicheine Art von Gehirnkrankheit.
Zusammenfassung
Die Eltern sind Psychologen. Die Kinder möchten Weihnachten nicht in die Kirche. Es kommt zum Streit. Die Eltern beraten sich mit Psychatern, und finden heraus, dass sie beide nicht religiös sind. Die Kinder können Weihnachten zu Hause bleiben.
Vokabeln
die Schwester - sister
zu spielen - t o play
die Pädagogen - educationists
das Krankenhaus - hospital
selbständig - independent
die Weihnachtszeit - Christmas time
die Weihnachtslieder - Christmas songs
der Heiligabend - Christmas Eve
die Verwandten - relatives
erzogen - educated
keine Lust - don't feel like it
der Streit - argument
die Meinung - opinion
die Geschwister - siblings
die Abischt - i ntention
passt an / anpassen - to adapt
das Benehmen - manners
sich herausgestellt - it turned out that
die Gehirnkrankheit - brain disease
3. Crowdfunding für eine neue Küche
Melinda hatte schon seit Jahren vor, sich eine neue Küche anzuschaffen. Das Problem lag darin, dass sie noch bei ihren Eltern wohnte, genaugenommen im Dachgeschoss.
Dort gab es eine kleine Kochnische, ähnlich wie in einem Hotel, ausgestattet mit Mikrowelle und Kaffeemaschine.
Melinda hatte schon immer gerne in Kochbüchern gestöbert, auch hatte sie sich schon hunderte von Koch Rezepten auf Amazon runtergeladen, und genau genommen war sie eine gute Köchin.
Ihre Eltern hatten für moderne Küchen nicht viel übrig. Wozu auch? Zum Essen gab es immer Deutsche Hausmannskost, die wie üblich bestehend aus Kartoffeln, Bohnen, Wurst und groben Zutaten bestand.
Da Melinda schon Anfang dreißig war, erwartete ihre Familie, dass sie endlich einen festen deutschen Partner findet, heiratet und eine Familie gründet. Es gab nur ein Problem für Melinda.
Sie hatte keine Arbeit, und wie überall, Arbeitslosigkeit macht das Leben kompliziert. Arbeit oder nicht, eine Küche musste her! Sechs hundert Euro hatte sie gespart. Um die Ecke gab es einen großen Baumarkt der Montags immer Angebote für Küchen hatte. Aber das war nicht alles.