Siehe Seite 206.
Fabeln des Äsop – Die Esel vor Zeus.
3
J.E. Salisbury, Animals in the Middle Ages, 131 und 142-143. C.
2
C. Zerling, W. Bauer, Lexikon der Tiersymbolik, 157-160.
Zerling, W. Bauer, Lexikon der Tiersymbolik, 84-86. S. 86: „Grund-3
C. Zerling, W. Bauer, Lexikon der Tiersymbolik, 209: „Volksglaube bedeutungen: die Gegensätze Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit, erkannte in Mäusen auch die Seelen Verstorbener. Die Seele schlüpfe Beweglichkeit und Starrheit; unser Erfahrungsweg vom Dunkel zum nach dem Tod als Maus aus dem Mund. Daher stammt wohl die Rede-Licht, von der Narrheit zur Erkenntnis.“ S. 85: „Der Physiologus be-wendung „mausetot“. S. 210: „Grundbedeutungen: natureigene Intel-hauptete, Wildesel bissen ihren männlichen Nachkommen kastrierend ligenz; nagende Unruhe; Anpassungsfähigkeit und Kreativität unseres die Hoden ab.“
Unterbewusstseins.“
324
325
Alphabet des Ben Sira
V. Eine fabelhafte Ethik
Zweifel Gott), der ihr diesen Erfolg sichert. Sie ist nicht bereit, auf bereit ist, seine geschärften Sinne zu benutzen und sich aktiv für Warnungen zu hören, die ihr nahe legen, sich ihren Möglichkeiten Recht und Gerechtigkeit einzusetzen (Jagen von Räubern, Dieben, entsprechend zu verhalten. Sie rennt sehenden Auges in ihr Verder-Mördern), findet er seinen Platz in der Gesellschaft. Von hier gestär-ben, unfähig zu der Erkenntnis, dass die von ihr gesetzte Alternative kt, kann er die Tugenden der Langmut, Geduld und Friedfertigkeit
„entweder du oder ich“ in der Auseinandersetzung mit einer Katze praktizieren, in der Hoffnung, dass dadurch die Katze ihre Halsstar-für sie nur tödlich sein kann.
rigkeit verliert.
In der folgenden Geschichte von Hund und Katze, die dem Sprich-In der nächsten Geschichte von Katze und Maus, geht es um Ver-wort „Friede ernährt, Unfriede verzehrt“ zugeordnet werden kann, tragsbruch, Friedensbruch und versuchten Totschlag. Wenn unglei-geht es darum zu zeigen, dass ein Zusammenleben unterschiedlicher che Partner gezwungen sind, miteinander auszukommen, bedarf es Charaktere eine gewisse Kompromissbereitschaft dem anderen ge-einiger Regeln, die alle Beteiligten zu akzeptieren und umzusetzen genüber erfordert. Die Katze symbolisiert hier Egoismus, Eigennutz haben. Bricht ein Partner diese Regeln – und meistens tut dies der und Dünkel (Hochmut bei innerer Hohlheit). Ihr fehlt außerdem die Stärkere – kann eine tödliche Situation entstehen. In der Geschichte Tugend der Friedfertigkeit. Der Hund1 symbolisiert die Tugend des werden zwar nur böse Wunden geschlagen, aber es wird betont, dass Verzichtes und der Selbstlosigkeit. Er sorgt dafür, dass die Katze jedes Mittel recht sein muss, um diese Wunden zu heilen (Schadens-satt wird, auch wenn er dadurch selbst hungert und obdachlos wird.
ersatz, Kompensation, auch auf unkonventionelle Weise).
Der Hund teilt der Katze sein Wissen darüber mit, wo sie Nahrung Die Erzählung, die vordergründig die seltsame Gangart des Raben1
in Fülle finden kann (Großzügigkeit). Die Katze reagiert darauf mit erklärt,
Geiz und Gier. Sie will nun sicherstellen, dass ihr der Hund – nach-findet sich ähnlich in Abdallah ibn al-Muqaffas arabischer Übersetzung des Werkes Kalila und Dimna:2
dem er ihr sein Wissen mitgeteilt hat – nicht mehr in die Quere kommt (Skrupellosigkeit). Es zeigt sich, dass sich die Gutmütigkeit Ein Rabe, erzählt man, sah ein Rebhuhn gravitätisch des Hundes rächt. Er findet von nun an keinen Ort, an dem er sich einhersteigen und fand solchen Gang so schön, dass er wohlfühlt, an dem er genug zu fressen fände. Er versucht, sich ande-denselben auch zu lernen verlangte. Er gab sich viel ren Tieren anzuschließen.
Mühe, konnte es aber doch nicht dahin bringen, und als Aber Wolf2, Affe3 und Lamm4 sind ihm noch wesensfremder, und er daran verzweifelte, wollte er wieder seinen gewohnten die Begegnung endet immer in einer Katastrophe. Erst als der Hund Gang annehmen. Da ward er ganz wirr in seinem Gehen und sperrte die Beine auseinander und bekam so den 1
J.E. Salisbury, Animals in the Middle Ages, 133. C. Zerling, W. Bauer, hässlichsten Gang von allen Vögeln.
Lexikon der Tiersymbolik, 143: „Grundbedeutungen: treuer Begleiter durch alle Lebensstufen des Menschen; Hüter an den Schwellen der Übergänge; innere Wachsamkeit und Fähigkeit, der richtigen Spur zu folgen.“
2
J.E. Salisbury, Animals in the Middle Ages, 130-131. C. Zerling, W.
1
C. Zerling, W. Bauer, Lexikon der Tiersymbolik, 164: „Legenden und Bauer, Lexikon der Tiersymbolik, 322: „Überall in der Welt, wo der Mythen vieler Kulturen wissen noch, dass der Rabe einst weiß war.
Wolf auftauchte, entsetzte er die Menschen ob seiner Blutrunst, die ihn Doch als er das göttliche Feuer raubte, verbrannte er sich gründlich.“
während der Jagd überfallen konnte. Dann riss er mehr, als für seine S. 166: „Indische Antike wies dem Vogel zehn schlechte Eigenschaf-Sättigung nötig. Glaubhafte Berichte versichern, dass der „Grimmige“
ten zu: Geschwätzigkeit, Bosheit, Lüge, Verrat und Betrug, Dieberei, manchmal von einer Herde Schafe nicht eines lebend zurückließ. So Eitelkeit, Angeberei, Neid und Nachäffung. In einer einst berühmten charakterisierte er das Böse.“
Fabel des Äsop schmückt sich eine ehrgeizige Krähe mit den Federn 3
J.E. Salisbury, Animals in the Middle Ages, 142-143. C. Zerling, W.
des Pfaus, findet damit aber nirgendwo Anklang.“ S. 166: „Das Alter-Bauer, Lexikon der Tiersymbolik, 33: „Grundbedeutungen: Tastsinn tum pries die Krähen ob ihrer treuen Ehen.“
und Nachahmungstrieb; ungehemmte Instinkte und Triebe; neue, sich 2
Die Fabeln des Bidpai, 266-267. Nasrolla Minschi, Kallila und Dimna.
wild gebärdende Impulse und dahinjagende Gedanken.“
Fabeln aus dem klassischen Persien. Hg. und übersetzt von Seyfeddin 4
J.E. Salisbury, Animals in the Middle Ages, 132. C. Zerling, W. Bau-Najmabad und Siegfried Weber, München 1996. T. Benfey, Pantschat-er, Lexikon der Tiersymbolik, 190: „Als zeitloser Sympathieträger antra, 5 Bücher, Leipzig 1859, 1, 601-602. G. Weil, Biblical Legends vermittelt das liebenswürdige Lamm Reinheit und Demut, Sanftheit, of the Mussulmans, London 1846, 34. Siehe auch H. Messelken, Die Gerechtigkeit und Güte.“ C. Zerling, W. Bauer, Lexikon der Tiersym-Signifikanz von Rabe und Taube in der mittelalterlichen deutschen bolik, 255-257.