1
Ziba handelte im politischen Auftrag des einzig überlebenden Sohnes von König Saul, Mefiboschet, als er David Brot, Wein und Esel sandte und ihn damit von Jerusalem fernhielt.
344
345
VIII. Bilanz
Die dieser Studie zum Alphabet des Ben Sira zu Grunde gelegte Handschrift Kaufmann 59 des Budapester Rabbinerseminars bietet einen in sich geschlossenen Text des Alphabets des Ben Sira, auch wenn dieser von verschiedenen Händen überarbeitet wurde.
Ben Sira, die Hauptfigur des Werkes, entwickelt sich im Laufe der Lektüre vom naseweisen Kind über den Ratgeber am Hofe des Königs zu einer Schriftautorität, deren Lehren an die nächsten Generationen weitergegeben werden. In ihnen geht es um die Entwicklung einer Tugendlehre, die darauf zielt, im alltäglichen Leben anwendbar zu sein. Diese Tugendlehre vermittelt wie die Ethik des Aristoteles, dass alles Handeln danach auszurichten ist, die Mitte zwischen dem Zuviel und Zuwenig zu finden.
Eine weitere Interpretationsebene erschließt sich für das Alphabet des Ben Sira durch Rückbezug auf die rabbinische Literatur. Das Alphabet des Ben Sira bezieht sich mit seinen Geschichten auf proble-matische Auslegungen der Bibel und theologische Problemfälle in der rabbinischen Literatur. Diese Probleme werden aufgehoben, indem mit Hilfe der wörtlichen Bibelauslegung und der aristotelischen Tugendlehre narrativ eine alternative Lösung entwickelt wird.
Ziel des Alphabets des Ben Sira ist es zu zeigen, was passiert, wenn ein missverständlicher Gedanke, der in der rabbinischen Literatur angedacht ist, konsequent zu Ende gedacht wird. Das Alphabet kritisiert, um diese Kritik positiv in einer Erzählung zu überwinden.
Auf diesem Wege zeigt das Alphabet des Ben Sira, dass Weisheit alltagstauglich sein kann und dass ethische und theologische Maximen am einprägsamsten in Form von Geschichten vermittelt werden.
Die zahlreichen Versionen des Alphabets des Ben Sira lassen allerdings erkennen, dass einige Schreiber dazu tendierten, das Alphabet des Ben Sira immer mehr den Formen der rabbinischen Literatur anzupassen. Andere Schreiber betonten den narrativen Aspekt des Alphabets des Ben Sira. Dadurch wurde das ethische Konzept des Werkes überlagert.
346
347
348
Literaturverzeichnis
1. Lexika, Nachschlagewerke
Aarne, A., Thompson S.: Motif-Index of Folk-Literature. A Classification of Narrative Elements in Folktales, Ballads, Myths, Fables, Mediaeval Romances, Exempla, Fabliaux, Jest-Books and Local Legends. Revised and Enlarged Edition by Stith Thomson, 6 Bde, Bloomington 1955-1959.
-:
The Types of the Folktale, A Classification and Bibliopraphy, Helskin-ki 1961.
Alcalay, R.: The Complete Hebrew-English Dictionary, Israel 1990.
Aruch completum sive Lexicon vocabula et res, quae in libris Targumicis, Talmudicis et Midrashicis continentur, explicans auctore Nathane filio Jechieolis. Hg. von A. Kohut, 2. Aufl. New York 1955.
Bar Ilan CD: Bar Ilansś Judaic Library, Version 10.
Beit Arie, M.: Hebrew Manuscripts of East and West: Towards a Comparative Codicology, London 1993.
Bibliographie zum Thema Lilith findet sich im Internet unter: http://ccat.sas.
upenn.edu/~humm/Topics/Lilith/bib.html.
Colapietro, V.M.: Glossary of Semiotics, New York 1993.
Dalman, G. H.: Aramäisch-Neuhebräisches Handwörterbuch zu Targum, Talmud und Midrasch, Göttingen 1938, Ndr. Hildesheim 1967.
Encyclopaedia Britannica.com.
Encyclopaedia Judaica, 17 Bde, Jerusalem o.J.
Gesenius, W., Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament, 17. aufl. Berlin u.a. 1962.
Ginzberg, L.: The Legends of the Jews, 7 Bde, Philadelphia 1909-1937.
Hebrew Manuscripts in the Biblioteca Palatina in Parma. Catalogue, Palaeographical and Codicological Descriptions (M. Beit Arié), hg. von B.
Richter, Jerusalem 2001.
Jastrow, M.: A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushal-mi, and the Midrashic Literature: With an Index of Scriptural Quotations New York 1903.
,
Krauss, S.: Griechische und lateinische Lehnwörter in Talmud, Midrasch und Targum, 2 Bde, Berlin 1898, Ndr. Hildesheim u.a. 1987.
Lehnardt, A.: Bibliographie zu den Jüdischen Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit. Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit, 349
Literaturverzeichnis
Literaturverzeichnis
Bd.6.2, Gütersloh 1999.