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»Nehmt doch ein Flugzeug!« schreit er. »Dann seid ihr schneller hier!« >Wie kann ich nur so schreien!< denkt er.

>Das Kind soll doch schlafen !< Als er ins Kinderzimmer zurückkommt, räumt ihm die Resi seinen angestammten Platz am Bett wieder ein und will auf Zehenspitzen davon.

»Resi!« flüstert er.

Sie bleiben beide stehen.

»Morgen kommt meine Frau.«

»Ihre Frau?«

»Pst! Nicht so laut! Meine geschiedene Frau! Lottchens Mutter!«

»Lottchens?«

Er winkt lächelnd ab. Woher soll sie's denn wissen? »Das Luiserl kommt auch mit!«

»Das — wieso? Da liegt's doch, das Luiserl!«

Er schüttelt den Kopf. »Nein, das ist der Zwilling.«

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»Zwilling?« Die Familienverhältnisse des Herrn Kapellmeisters wachsen der armen Person über den Kopf.

»Sorgen Sie dafür, daß wir zu essen haben! Über die Schlafgelegenheiten sprechen wir noch.«

»O du mei!« murmelt sie und schleicht aus der Tür.

Der Vater betrachtet das erschöpft schlummernde Kind, dessen Stirn feucht glänzt. Mit einem Tuch tupft er sie behutsam trocken.

Das ist nun also die andere kleine Tochter! Sein Lottchen! Welche Tapferkeit und welche Willenskraft erfüllten dieses Kind, bevor es von Krankheit und Verzweiflung überwältigt wurde! Vom Vater hat es diesen Heldenmut wohl nicht. Von wem? Von der Mutter?

Wieder läutet das Telefon.

Resi steckt den Kopf ins Zimmer. »Fräulein Gerlach!«

Herr Palffy schüttelt ablehnend den Kopf.

Frau Körner läßt sich von Doktor Bernau wegen »dringender Familienangelegenheiten« Urlaub geben. Sie telefoniert mit dem Flugplatz und bekommt für morgen früh auch richtig zwei Flugplätze. Dann wird ein Koffer mit dem Not-wendigsten gepackt.

Die Nacht scheint endlos, so kurz sie ist. Aber auch endlos scheinende Nächte vergehen.

Als am nächsten Morgen der Herr Hofrat Strobl, von Peperl begleitet, vor dem Haus in der Rotenturmstraße an-kommt, fährt gerade ein Taxi vor.

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Ein kleines Mädchen steigt aus dem Auto — und schon springt Peperl wie besessen an dem Kind hoch! Er bellt, er dreht sich wie ein Kreisel, er wimmert vor Wonne, er springt wieder hoch!

»Grüß Gott, Peperl! Grüß Gott, Herr Hofrat!«

Der Herr Hofrat vergißt vor Verblüffung, den Gruß zu erwidern. Plötzlich springt er, wenn auch nicht ganz so gra-ziös wie sein Peperl, auf das Kind zu und schreit: »Bist du denn völlig überg'schnappt? Scher dich ins Bett!«

Luise und der Hund sausen ins Haustor.

Eine Dame entsteigt dem Auto.

»Den Tod wird sich's holen, das Kind!« schreit der Hofrat empört.

»Es ist nicht das Kind, das Sie meinen«, sagt die Dame freundlich. » E s ist die Schwester.«

Resi öffnet die Korridortür. Draußen steht der japsende Peperl mit einem Kind.

»Grüß Gott, Resi!« ruft das Kind und stürzt mit dem Hund in das Kinderzimmer.

Die Haushälterin schaut entgeistert hinterdrein und schlägt ein Kreuz.

Dann ächzt der alte Hofrat die Stufen empor. Er kommt mit einer bildhübschen Frau, die einen Reisekoffer trägt.

»Wie geht's Lottchen?« fragt die Frau hastig.

»Etwas besser, glaub' ich«, meint die Resi. »Darf ich Ihnen den Weg zeigen?«

»Danke, ich weiß Bescheid!« Und schon ist die Fremde im Kinderzimmer verschwunden.

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»Wenn S' wieder einigermaßen zu sich gekommen sein werden«, sagt der Hofrat amüsiert, »helfen S' mir vielleicht aus dem Mantel. Aber lassen S' sich nur Zeit!«

Are sens

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