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Atréju streckte Bastian lachend die Hand hin und Bastian schlug ein, und so - Hand in Hand gingen sie in den Palast, auf dessen Eingangsstufen Silbergreis Quérquobad und Fuchur, der Glücksdrache, auf sie warteten.

An diesem Abend feierte die Stadt Amargánth das schönste Fest, das sie je gefeiert hat. Alles, was Beine hatte, ob kurze oder lange, krumme oder gerade, tanzte, und alles, was Stimme hatte, ob schöne oder häßliche, tiefe oder hohe, sang und lachte.

Als es dunkel wurde, entzündeten die Amargånther Tausende von bunten Lichtern an ihren silbernen Schiffen und Palästen. Und um Mitternacht wurde ein Feuerwerk abgebrannt, wie es selbst in Phantasien noch nie gesehen wurde. Bastian stand mit Atréju auf dem Balkon, links und rechts von ihnen standen Fuchur und Silbergreis Quérquobad und sahen zu, wie

die bunten Feuergarben am Himmel und die tausend Lichter der Silberstadt sich in den dunklen Wassern des Tränensees Murhu spiegelten.

17. Ein Drache für Held Hynreck Quérquobad, der Silbergreis, war auf seinem Sessel in Schlaf gesunken, denn es war schon spät in der Nacht. So versäumte er das größte und schönste Erlebnis, das er in seinem hundertsiebenjährigen Dasein hätte haben können. Nicht anders erging es vielen anderen in Amargánth, Einheimischen und Gästen, die sich, erschöpft vom Fest, zur Ruhe begeben hatten. Nur wenige waren noch wach, und diese wenigen bekamen etwas zu hören, was an Schönheit alles übertraf, was sie je vernommen hatten und noch vernehmen sollten. Fuchur, der weiße Glücksdrache, sang.

Hoch am nächtlichen Himmel zog er über der Silberstadt und dem Tränensee Kreise und ließ seine Glockenstimme ertönen. Es war ein Lied ohne Worte, die große, einfache Melodie des reinen Glücks. Und wer sie hörte, dem öffnete sich weit das Herz.

So erging es auch Bastian und Atréju, die nebeneinander auf dem breiten Balkon von Quérquobads Palast saßen. Für beide war es das erste Mal, daß sie einen Glücksdrachen singen hörten. Sie hatten sich, ohne es zu merken, bei der Hand gefaßt und lauschten in schweigendem Entzücken. Jeder wußte, daß der andere das gleiche empfand wie er selbst: Das Glück, einen Freund gefunden zu haben. Und sie hüteten sich, es durch Reden zu stören.

Die große Stunde ging vorüber, Fuchurs Gesang wurde nach und nach leiser und klang schließlich aus.

Als es ganz still war, erwachte Quérquobad, erhob sich und sagte entschuldigend: »Silbergreise wie ich brauchen nun mal ihren Schlaf. Bei euch jungen Leuten ist das anders. Nehmt mir’s nicht übel, aber ich muß jetzt ins Bett.«

Sie wünschten ihm gute Nacht und Quérquobad ging.

Wieder saßen die beiden Freunde lange Zeit schweigend und blickten zum Nachthimmel hinauf, wo der Glücksdrache noch immer mit langsamen, ruhigen Wellenbewegungen seine Kreise zog. Ab und zu

schwebte er wie ein weißer Wolkenstreif vor der vollen Mondscheibe vorüber.

»Geht Fuchur nicht schlafen?« fragte Bastian schließlich.

»Er schläft schon«, sagte Atréju leise.

»Im Fliegen?«»Ja. Er hält sich nicht gern in Häusern auf, sogar wenn sie so groß sind wie Quérquobads Palast. Er fühlt sich beengt und eingeschlossen und versucht, sich so vorsichtig wie möglich zu bewegen, um nichts herunterzuwerfen oder umzustoßen. Er ist einfach zu groß.

Darum schläft er meistens hoch in der Luft.«

»Meinst du, er läßt mich auch mal auf sich reiten?«

»Bestimmt«, meinte Atréju, »allerdings ist es nicht ganz einfach. Man muß sich erst dran gewöhnen.«

»Ich bin auf Graógramán geritten«, gab Bastian zu bedenken.

Atréju nickte und blickte ihn voll Bewunderung an.

»Du hast es bei der Mutprobe zu Held Hynreck gesagt. Wie hast du den Bunten Tod bezwungen?«

»Ich habe AURYN«, sagte Bastian.

»Ach?« machte Atréju. Er sah sehr überrascht aus, aber er sagte nichts weiter. Bastian holte das Zeichen der Kindlichen Kaiserin unter seinem Hemd hervor und zeigte es Atréju. Atréju betrachtete es eine Weile und murmelte dann:

»Also trägst du jetzt den Glanz.«

Sein Gesicht schien Bastian ein wenig abweisend, darum sagte er eifrig:

»Willst du es dir noch einmal umhängen?«

Er machte Anstalten, sich die Kette abzunehmen.

»Nein!«

Atréjus Stimme hatte fast scharf geklungen, und Bastian hielt verdutzt inné. Atrésie lächelte entschuldigend und wiederholte sanft:

»Nein, Bastian, ich habe es lang genug getragen.«

»Wie du willst«, meinte Bastian. Dann drehte er das Zeichen um.

»Schau mal! Hast du die Inschrift gesehen?«

»Gesehen wohl«, antwortete Atréju, »aber ich weiß nicht, was da steht.«

»Wieso?«

»Wir Grünhäute können Spuren lesen, aber keine Buchstaben.«

Diesmal war es Bastian, der »ach?« machte.

»Was sagt die Inschrift?« wollte Atréju wissen.

»TU WAS DU WILLST«, las Bastian vor.

Atréju schaute das Zeichen unverwandt an.

»Also das heißt es?« murmelte er. Sein Gesicht verriet keine Gemütsbewegung, und Bastian konnte nicht erraten, was er dachte. Deshalb fragte er:

Are sens

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