222 Augustin, De civ. Dei VI, 10: Der Weisen Ansehen ist der Narren Menge.
223 Seneca, Epist. 118: Wir sehen das Blendwerk in der Ferne.
224 Quintus Curtius IX, 2: Der Ruf schließt niemals reine Rechnung ab.
225 Die Menschen fallen dem leichter zu, was sie nicht verstehen.
226 Tacitus, Hist. I, 22: So verblendet ist der Menschen Sinnesart, daß alles Dunkle umso eher von ihnen geglaubt wird.
227 Cicero, Acad. II, 27: Man betrachte sie, wie man will, nur bestätige man sie nicht.
228 Livius VIII, 18: Die Sache scheint mehr auf Rechnung des Wahnsinns als der Bosheit zu setzen.
229 Cicero, Tusc. disp. I, 25: Auch schäme ich mich nicht, gleich ihnen, zu gestehen, daß ich nicht weiß, was ich nicht weiß.
230 Vergil, Georg. I, 89: Mag nun mehrere Wege die Wärme eröffnen, geheime Poren, wo frische Säfte in Gras und Kräuter sich gießen; oder mag mehr härten und steifen die lechzenden Adern, daß nicht des Regens zuviel, nicht Glut der strahlenden Sonne oder des Nordwindes Eis die zarten Röhren verderbe.
231 Jedes Schaustück hat seine Kehrseite.
232 Lucan II, 381: Ziel und Maße halten und folgen der Natur.
233 Seneca, Epist. 106: Wie in allen Stücken, so sind wir auch unmäßig im Studieren.
234 Seneca, Epist. 106: Ein gesunder Verstand braucht wenig Gelehrsamkeit.
235 Cicero, Tusc. disp. V, 5: Die mehr ergötzen, wenn man davon kostet, als wenn man sie genießt.
236 Seneca, Epist. 25: Wo es nicht auf Kopf, sondern auf Herz ankommt.
237 Seneca, Epist. 115, 114: Eine große Seele redet gelassen und zuversichtlich. Kopf und Herz sind aus einem Stück.
238 Seneca, Epist. 95: Jene schlichte, offene Biederkeit ist in dunkles, gekünsteltes Wissen verwandelt.
239 Seneca, Epist. 35: Man streitet nicht mit Waffen, sondern mit Lastern.
240 Ovid, De Ponto, I, 3, 57: Da steht der Feind zur Rechten und zur Linken und droht mit Unglück dir, wohin du auch dich wendest.
241 Vergil, Aen. XII, 46: Geschwollener und schmerzlicher wird er durch Heilmittel.
242 Catull, De nuptiis Pelei. V, 405: Recht in Unrecht verkehrt, und diese unselige Mordwut hat gewendet von uns der Götter gerechte Gedanken.
243 Vergil, Georg. I, 500: Wenigstens, Götter, vergönnt, daß dieser Jüngling ein Retter werde dem bösen Jahrhundert. – Es ist wohl Heinrich von Navarra, als König von Frankreich, Heinrich IV., gemeint.
244 Livius XXXIX, 16: Nichts ist so voll Trug und Falsch als mißbrauchte Religion, wo die Gottheit als Schanddeckel der Bosheit dienen soll.
245 Vergil, Eclog. I, 11: Überall wird es aus allen Gefilden verscheucht.
246 Ovid, Trist. III, 10, 65: Was sie nicht mit sich tragen und schleppen können, vernichten die Frevler und stecken schuldlose Hütten in Brand.
247 Claudian, In Eutrop. I, 244: Mauern sichern nicht mehr, ein Greuel der Verwüstung sind Fluren.
248 Cicero, De nat. deor. III, 4: Die Deutlichkeit wird durch syllogistischen Vortrag erhöht.
249 Horaz, Epist. I, 18, 107: Bleibt mir, was ich habe, auch minder, doch leb' ich mir selber, was ich noch habe zu leben, wenn solches die Götter mir fristen.
250 Seneca, Epist. 90: Der Großmächtigste ist, war sich selber in seiner Macht hat.
251 Livius XXX, 44: Unfälle des Gemeinwesens fühlen wir nur insofern, als sie unsre Privatinteressen betreffen.
252 Horaz, Od. I, 28, 19: Dichtgehäuft liegt Jüngling und Greis im Grabe, und Proserpina kennt kein Erbarmen.
253 Vergil, Georg. III, 476: Die Gefilde von Hirten verlassen siehst du, und ringsum den Wald verödet.
254 Seneca, Epist. 91, 107: Denke dich als Verbannten, auf der Folterbank, im Kriege, auf dem Krankenbett, als Schiffbrüchigen, damit du in keinem Unglück Lehrling seist.
255 Seneca, Epist. 74: Leiden können ist ebenso schmerzlich, als gelitten haben.
256 Vergil, Georg. I, 123: Durch Kummer schärfet sie des Menschen Herz.
257 Manilius I, 59: Durch mancherlei Versuch hat die Erfahrung die Kunst gebildet, und das Beispiel zeigte den Weg ihr.
258 Tacitus, Ann. III, 25: In Untaten waren wir ehedem, jetzt sind wir in Gesetzen versunken.
259 Seneca, Epist. 89: Was bis zu Staub zermalmt wird, ist schwer auseinanderzufinden.
260 Quintilian, Inst. X, 3: Gelehrsamkeit macht Schwierigkeit.
261 Griechisch-römisches Sprichwort: Die Maus im Pech.