der Hase mit feierlicher Stimme. ,,Ich
heiße Klopfer. Man nennt mich so, weil
es niemand gibt, der ebenso schön
mit der Pfote trommeln kann wie ich."
Klopfer ist ein hübsches Tierchen. Seine
langen Ohren stehen kerzengerade, und ein strammer Schnurrbart umrahmt stachelig seine Schnauze. Näschen, Mäulchen und Schnurrbart sinddauernd iA Bewegung, als wolle Klopfer niesen. Der Blick seiner großen,runden Augen ist wirklich nicht bescheiden, aber für Bambi zeigt er einegrenzenlose Bewunderung.
Bambi nickt zum Gruß freundlich, aber ein wenig herablassend mit demKopf. Der Hase schaut aufmerksam auf das Kleine und stellt dabei balddas linke, bald das rechte Ohr. Bambi muß lächeln. Auch Klopfer lächelt und 6
fährt mit gemessener Stimme fort: ,,Ich wünsche aufrichtigGlück zu einem solchen Sohn. Das wird späterein herrlicher Prinz. Wirklich vollkommen!
Das sieht man ja beim ersten Blick."
Klopfer steht auf den Hinterfüßen,
was Bambi großartig findet, wirft
einen Blick in die Runde und fügt hinzu:
,,Und meine besten Empfehlungen, verehrte Herr-schaften, ich habe heute abend noch viel zu tun." Mit diesen Worten machter kehrt, legt die Ohren an und hoppelt davon.
Bambi verbringt die ersten Tage seines Erdenlebens in dem Schlupfwinkel,in dem er geboren wurde. Rings um ihn wachsen Haselnußsträucher,Schlehen und Holunder; Eichen und Buchen spannen ein grünes Dach überihn. Der Sommer hat erst gerade begonnen. Bei Aufgang und Untergang derSonne erfüllen tausende von Stimmen den Wald, und Bambi hört in seinerduftenden Einsamkeit von früh bis spät das. Summen der Bienen und Wespenund das Brummen der Hummeln.
Oft hat er den Besuch seines Freu�des Klopfer, u.nd in seiner Gesellschaftmacht er seine ersten Lebenserfahrungen. Zuerst ist Bambi ganz sprachlosüber die Vögel; er ist voller Bewunderung
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für diese anmutigen und zarten Wesen,
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die so schnell durch die lüfte fliegenkönnen - auf und ab, hin und her,
ohne dabei die Erde zu berühren.
„Das sind die Vögel", erklärt Klopferauf die Frage des Kleinen. ,,öge . . . öge",versucht Bambi zu wiederholen. ,,Nein, Vögel!" sagt 7
Klopfer noch einmal. Nach vielen, vergeblichen Versuchen gelingt es schließlich Bambi, das Wort richtig auszusprechen, und er ruft mit triumphierenderStimme 11Vögel!" Damit erntet Bambi großen Beifall, und stolz auf seinen Fort-schritt wiederholt er immerfort: ,,Vögel, Vögel!" Und sogar, als ein Schmetterling sich auf seinen Schwanz setzt, ruft er aus: 11Vögel!"
"Das ist aber kein Vogel, das ist ein Schmetterling", verbessert der uner
·müdliche Klopfer. Nun wird für Bambi alles ein Schmetterling, und als er dasneue Wort Blume kennen lernt, nennt er alles Blume. 11Blumen, Blumen!" ruftBambi und steckt die Nase zwischen die Margeriten und Löwenzähne. Eine derBlumen mit kunstvoll angeordneter Krone zieht seine Aufmerksamkeit besonders an, und als er sich über sie beugt, um ihren Duft zu riechen, kitzelt ihnetwas unangenehm in der Nase: die schöne Blume ist nichts anderes als einStinktier mit seinem prachtvollen, schwarzweiß gestreiften Schwanz. Klopferlacht gutmütig: ,,Eine schöne Blume, wirklich!"
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